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Beratung oder Therapie? Die wichtigen Unterschiede im deutschen System verstehen

Im deutschen Sprachgebrauch und im System der psychosozialen Versorgung gibt es eine wichtige Unterscheidung zwischen “Beratung” und “Therapie”. Obwohl beide Formen der Unterstützung wertvoll sind, zielen sie auf unterschiedliche Bedürfnisse ab und haben einen anderen rechtlichen und finanziellen Rahmen.

Psychosoziale Beratung (Beratung) ist oft problem- und lösungsorientiert und auf eine begrenzte Anzahl von Sitzungen ausgelegt. Sie wird von einer Vielzahl von Beratungsstellen angeboten (z.B. Erziehungs-, Sucht- oder Schuldnerberatungsstellen). Das Ziel ist es, Menschen in konkreten Lebenskrisen oder bei spezifischen Problemen zu unterstützen, ihnen Informationen zu geben und gemeinsam praktische Lösungen zu erarbeiten. Beratung wird in der Regel nicht von den Krankenkassen finanziert, sondern von kommunalen oder kirchlichen Trägern, und ist daher oft kostenlos. Sie dient der Orientierung und Stabilisierung.

Psychotherapie (Therapie) hingegen ist ein heilkundlicher Prozess zur Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert, wie z.B. Depressionen, Angststörungen oder Traumafolgestörungen. Sie wird von approbierten Psychologischen Psychotherapeuten oder Ärzten durchgeführt und ist ein tiefgreifender, oft längerfristiger Prozess, der auf die Veränderung von tief verwurzelten Erlebens- und Verhaltensmustern abzielt. Die Kosten für eine Psychotherapie werden nach einer Diagnose und Antragsstellung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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